„Warum nicht eine einzige Kirche?“

Diese Frage bewegt Johannes Seemann sehr und regt uns an, dem ein Stück weit auf den Grund zu gehen. Sein klarer Wunsch wäre, dass alle Christen auf der ganzen Welt Gott gemeinsam anbeten. Ohne dabei zu viel Macht und Bürokratie in eine unbewegliche, dogmatische Einheitskirche zu legen.

Kirche, das ist mehr als nur ein Ort der Begegnung – das ist der Leib Christi, die Gemeinschaft derer, die nicht aus sich selbst, sondern aus Gnade leben. Kirche ist das Wirken des Heiligen Geistes, das heißt ein lebendiger Organismus. Die Institution ist sichtbar, aber die Einheit dahinter ist unsichtbar. Sie ist Geschöpf Gottes und kann nur so leben, dass sie sich immer wieder von ihm erneuern lässt.

Die Einheit der Kirche ist eine geistliche Wirklichkeit und kann von uns nicht erzeugt werden. Wir sind nicht die Autoren und Macher dieser Einheit, sondern sollen sie bewahren, wenn Gott sie gibt. Und die ist in Gott schon längst gegeben.

Kirche ist immer in Gefahr, sich von der Zeit sagen zu lassen, was sie ist und was ihr Ziel ist.  Trennungen in der Kirche entstehen meist durch keine tiefen Uneinigkeiten, sondern durch die menschlich unterschiedlichen Ansichten. Denen sollen wir auf den Grund gehen, denn Fortschritte gibt es nur dort, wo die Liebe über unsere eigene Rechthaberei triumphiert.

Am Ende liegt der Fokus darauf, dass wir glauben, dass es die Kirche gibt. Aber unser Vertrauen legen wir nicht in sie, sondern allein in Gott.

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